Das “Mare Nostrum” ist zum Friedhof geworden. Hunderte von Menschen sind im letzten Jahr auf dem Weg vom afrikanischen Kontinent nach Europa ertrunken. Nach wie vor kentern überlastete und Verkehrs-unsichere Boote, mit denen Menschen das Wasser überqueren, und die Seenotrettung, die hier einsetzen müsste, wird unterbunden oder gar kriminalisiert.
Die Kooperationsunfähigkeit der einzelnen europäischen Länder in der Flüchtlingspolitik verhindert sichere Fluchtwege und ein einheitliches Zuwanderungsverfahren.
Inzwischen finden erste Verhandlungen zwischen europäischen Regierungen statt, die zeigen, dass in Teilen ein Umdenken erfolgt ist, was Anlass zur Hoffnung gibt.
Die Aktionen werden allerdings auch weiterhin stattfinden, so die Initiatorinnen die Pfarrerinnen, Leonie Krauß-Buck und Charlotte Voß, bis kein Mensch mehr im Mittelmeer ums Leben kommt, nur weil er hofft, seinen lebensfeindlichen Umständen entkommen zu können, in dem er seine Heimat verlässt.
Die Initiative SEEBRÜCKE hat in Seligenstadt in den letzten Wochen große Aufmerksamkeit durch ihre Online-Petition “Sicherer Hafen” erlangt. Die geforderten 450 Unterschriften für ein Quorum sind erreicht. Jetzt werden die Stadtverordneten um eine Stellungnahme zu den Forderungen der Initiative gebeten. Die Stellungnahme wird veröffentlicht. Die Forderung ist, Seligenstadt zum “Sicheren Hafen” zu machen, das heißt, Seligenstadt zu einer von über 90 Städten in Deutschland zu erklären, die dringend eine Veränderung in der Flüchtlingspolitik Europas einfordern und solidarisch mit Menschen auf der Flucht sind. “Sicherer Hafen” kann bedeuten, zusätzliche Flüchtlinge auf Anfrage aufzunehmen. Es kann aber auch bedeuten, die Seenotrettung zu unterstützen und die menschenwürdige Versorgung aller Menschen in der Stadt, ob zugewanderte oder ortsansässige Menschen, zu gewährleisten. Welche Vorgaben umgesetzt werden, entscheiden die Mitglieder des Stadtparlaments unabhängig und allein an den Erfordernissen und Gegebenheiten der Stadt orientiert.
Nähere Informationen gibt es mittwochs auf dem Marktplatz, aber auch jederzeit auf persönliche Anfrage.
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