Forderungen auf dem Seligenstädter Marktplatz: Luftbrücke jetzt! Transfer ohne bürokratischen Hürden!
Betroffenheit und Ratlosigkeit am Mittwochabend auf dem Marktplatz in Seligenstadt. Unter dem Motto „Schafft sichere Fluchtwege aus Afghanistan: Luftbrücke jetzt!“ hatten Mitglieder der Seebrücke Seligenstadt sowie des Bündnisses für Toleranz, Demokratie und Vielfalt zum Treffen aufgerufen. Der Wettlauf gegen die Zeit und die Angst vor den Taliban bestimmten die Gespräche untereinander; auch der Vorwurf, dass die Bundesregierung als Schutzmacht versagt habe und dabei sei, ihre Ortskräfte im Stich zu lassen.
Das Treffen endete mit dem Appell, eine Luftbrücke einzurichten. In ihrer kurzen Ansprache zeigte sich Pfarrerin Leonie Krauß-Buck überrascht, wie viele Menschen zum Marktplatz gekommen waren. Es wurde aber auch deutlich, dass sich angesichts der sich täglich zuspitzenden Ereignisse auf dem Flughafen in Kabul eine große Ohnmacht breitmacht.
„Wir haben den Eindruck, das man im Moment eigentlich gar nichts tun kann“, so die Pfarrerin. Dennoch sei es wichtig, „Öffentlichkeit zu schaffen für unser Entsetzen“, so Krauß-Buck. „Wir verfolgen intensiv die erschütternden Nachrichten aus Afghanistan, sind einfach fassungslos und wissen nicht recht, was wir eigentlich noch fordern sollen.“
Es sei unerträglich, welche bürokratischen Hürden immer noch existierten, bevor Menschen, die sich in größter Gefahr befänden, in Sicherheit gebracht würden. „Ich habe keine Lösung. Was in Afghanistan gerade passiert, ist einfach zu benennen: Das ist eine Schande“, so Krauß-Buck weiter.
Foto: hampe / Text: Offenbach-Post vom 27.08.2021
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